Die Yakuza/Like a Dragon-Serie ist zwar zunehmend attraktiver für jüngere und weibliche Spieler, bleibt aber ihrer Kernidentität treu: Männer mittleren Alters, die sich an verwandten Aktivitäten mittleren Alters beteiligen. Dieses Engagement wurde kürzlich von Serienregisseur Ryosuke Horii in einem Interview mit AUTOMATON bekräftigt. Trotz eines deutlichen Anstiegs der weiblichen Fans wollen die Entwickler vermeiden, die Erzählung der Serie zu ändern, um speziell auf diese Bevölkerungsgruppe einzugehen, und legen Wert auf die Authentizität der Erfahrungen mit „Männern mittleren Alters“.
Horii und der leitende Planer Hirotaka Chiba glauben, dass der einzigartige Charme der Serie auf der Darstellung alltäglicher Kämpfe und humorvoller Situationen von Männern mittleren Alters beruht und die Erfahrungen der Entwickler selbst widerspiegelt. Dieser Fokus auf die nachvollziehbare „Menschlichkeit“, der sich in Ichiban Kasugas Liebe zu Dragon Quest und seinen häufigen Beschwerden über Rückenschmerzen zeigt, wird als Schlüssel zur Originalität des Spiels angesehen. Die nachvollziehbare Natur dieser Erfahrungen macht das Spiel immersiv und schafft ein Gefühl echter Verbundenheit mit den Charakteren, wie Horii betont.
Dieser Fokus auf eine männerzentrierte Erzählung spiegelt frühere Aussagen wider. In einem Famitsu-Interview im Jahr 2016 würdigte Serienschöpfer Toshihiro Nagoshi die wachsende weibliche Fangemeinde, betonte jedoch, dass die Yakuza-Serie grundsätzlich für ein männliches Publikum konzipiert sei und ihrer ursprünglichen Vision treu bleiben werde. Er äußerte den Wunsch, eine Änderung des Kernspiels oder der Erzählung zu vermeiden, um weibliche Spieler übermäßig zu besänftigen und möglicherweise die einzigartige Identität der Serie zu gefährden.
Diese Fokussierung hat jedoch Kritik hervorgerufen. Einige Spieler haben Bedenken hinsichtlich der Darstellung weiblicher Charaktere in der Serie geäußert und argumentiert, dass diese häufig auf sexistischen Tropen beruht. Weibliche Charaktere werden oft in Nebenrollen verbannt oder unterliegen der Objektivierung durch männliche Charaktere. Als problematisch wurden auch die begrenzte Anzahl bedeutender weiblicher Charaktere und Fälle anzüglicher oder sexueller Äußerungen männlicher Charaktere gegenüber weiblichen Charakteren angeführt. Die anhaltende Verwendung des Begriffs „Jungfrau in Not“ für weibliche Charaktere schürt diese Bedenken zusätzlich. Während die Entwickler diese Dynamik anerkennen und sogar humorvoll kommentieren, bleiben die Bedenken bestehen.
Trotz dieser Kritikpunkte zeigt die Serie Anzeichen einer Weiterentwicklung. Die jüngsten Beiträge wurden für ihre Gesamtqualität gelobt und zeigen eine Hinwendung zu fortschrittlicheren Themen, auch wenn es immer noch gelegentliche Rückfälle in veraltete sexistische Tropen gibt. Rezensionen wie die 92/100-Punktzahl von Game8 für „Like a Dragon: Infinite Wealth“ unterstreichen den anhaltenden Erfolg der Serie und würdigen gleichzeitig ihren kontinuierlichen Weg hin zu einer integrativeren Darstellung.